Die 10 Tage auf dem Campingplatz sind vergangen wie im Flug. Überhaupt vergeht die Zeit rasend schnell. Uns war wirklich noch nie langweilig. Es gibt immer irgendetwas zu tun, im, am und rund ums Wohnmobil. Dann gilt es noch, die jeweilige Umgebung zu entdecken und ganz wichtig: auch mal etwas chillen. So heisst es heute Morgen alles einzupacken, was nicht schon am Vorabend von uns verstaut wurde, damit wir bereit sind für die Weiterreise. Weil wir neben dem Einbau der Waschmaschine auch gleich noch den ersten Inspektionsservice (nach 3 Monaten oder 1500 km empfohlen) machen lassen, möchten wir nicht zu viele Kilometer auf dem Tacho haben. Deshalb geht die Reise nicht weiter in den Süden ans Meer sondern eher in allgemeine Richtung Norden - Südtirol, Österreich und dann nach Deutschland ins Allgäu. Bei der Suche nach dem jeweils nächsten Stellplatz haben wir langsam aber sicher ein System entwickelt, das gut funktioniert. Es gibt gefühlt tausende von Stellplatz Apps. Da die richtige zu finden ist nicht ganz einfach und sicher auch sehr individuell. Bis jetzt fahren wir gut mit Google Maps und einer zusätzlichen App. Funktioniert ganz gut und die Rezensionen und Bilder auf Google Maps geben einen recht guten Eindruck von der Lage und der Ausstattung der Plätze. 20.-23. JuniSo haben wir auch den Stellplatz in Borghetto gefunden. Nach einer kurzen Fahrt und einem Halt auf der Autobahnrasstätte um unsere Tanks zu entleeren und Wasser nachzufüllen, was man fast auf jeder Raststätte in Italien kostenlos erledigen kann, sind wir kurz nach Mittag auf dem Stellplatz in Borghetto angekommen. Ein schöner Platz unter Bäumen, direkt neben einem grossen Feld mit Weinreben und nur wenige Minuten mit dem e-Bike ins Dorf. Die Entscheidung, hier für mehr als eine Nacht zu bleiben war schnell gefällt. Idyllisch gelegen neben Weinreben - Stellplatz in Borghetto Kurzer Ausflug mit dem Fahrrad nach Borghetto. Ein wirklich schönes, kleines Dorf mit vielen lauschigen Ecken und feinen Restaurants. Natürlich konnten wir nicht widerstehen und sind zum Apero eingekehrt... Ausflug mit dem e-Bike nach Valeggio Sul Minicio. Auch ein sehr schöner Ort, wenig touristisch und der Markt hat auch gerade Feierabend gemacht, als wir kamen... Gelohnt hat sich der Ausflug trotzdem, denn die Strecke mit dem Rad dorthin war sehr schön. Übrigens: Der örtliche Friseur meinte, ich könne in zwei Wochen wieder kommen zum Haare schneiden. Bis dann seien sie ausgebucht. Was solls, ich versuche es dann später nochmal bei einem anderen Coiffeur. Am letzten Abend vor der Weiterreise - fein Essen in Borghetto - es war echt lecker. Von hier kommen übrigens die Tortellini, welche wirklich speziell gut sind. 24.-30. JuniDie nächste Etappe bringt uns nach Trient. Die Reise geht östlich dem Gardasee entlang in Richtung Norden. Wahnsinn wir gross dieser Gardasee doch ist. Rund 1 1/4 Stunden oder knapp 70 Kilometer Autobahnfahrt und die gesamte Zeit ist links von uns der Gardasee zu sehen. Bevor wir jedoch so richtig losfahren, machen wir noch einen Zwischenhalt bei einem Campingausstatter. Auf dem Einkaufszettel stehen Chemie fürs WC, ein Wäscheständer, eine Sturmleine und eine Trittstufe (der Einstieg wird teilweise ganz schön hoch, wenn die Hubstützen ausgefahren sind und wir sind ja auch keine 20 mehr). Chemie und Trittstufe haben wir gefunden. Der Rest war nicht so wie wir uns das vorgestellt haben. Da warten wir lieber noch etwas. Gibt ja noch mehr Campingläden. Nach rund 2-stündiger Fahrt haben wir den Stellplatz "Area Sosta Camper" in Trient erreicht. Trient ist, ausser dass es sehr geschichtsträchtig und früher für die katholische Kirche sehr prägend war (das könnt ihr alles auf Wikipedia nachlesen - von uns gibt es an dieser Stelle keine Geschichtslektion), die erste Stadt in der nur italienisch gesprochen wird, wenn man von Österreich her über die Brennerautobahn durch das Südtirol nach Italien fährt. Für uns, die wir von Italien her kommen, somit die letzte Stadt in der italienisch gesprochen wird. Bei unserem nächsten Halt heisst es dann: Man spricht Deutsch ;-) Eine kleine Besonderheit bei diesem Stellplatz ist die besetzte Reception. Man checkt sonst auf Stellplätzen oftmals ein wie in einem Parkhaus. Es gibt eine Schranke, Ticket ziehen, Stellplatz aussuchen, eine gute Zeit haben und vor der Abreise am Ticketautomaten bezahlen. Hier aber checkt man ein wie auf einem Campingplatz oder im Hotel. Die Dame war sehr freundlich, aber auch etwas unheimlich. Sehr dünn, sehr bleich, sehr wenig deutsch oder englisch sprechend dafür sehr viele Schuppen auf den Schultern... ja, ich bin oberflächlich, ich weiss, aber sie war tatsächlich etwas speziell... Auf jeden Fall hat alles bestens geklappt, wir haben uns einen Stellplatz ausgesucht und uns für drei, vier Nächte eingerichtet. Da wir vom Platz und von Trient recht begeistert waren und es uns sehr wohl war auf diesem Platz (die Dame war mehrheitlich in der Reception und hat uns deshalb auch keine schlaflosen Nächte bereitet) haben wir beschlossen, eine ganze Woche zu bleiben. Den Platz bezahlt man im voraus für die gewünschte Zeit. Also mussten wir nachzahlen. Ich rauf an die Reception und glücklicherweise hatte unser "Platzgespenst" frei und ihr Kollege hat die Verlängerung gebucht. Stellplatz in Trient mit neu gekaufter Trittstufe Die Altstadt von Trient Mehr als einmal sind wir mit dem Fahrrad die paar Minuten nach Trient gefahren oder haben eine kleine Velotour ins Umland gemacht. Trient ist sehr fahrradfreundlich und hat unzählige Velowege, die gut beschildert sind. So lässt es sich unbeschwert die Natur geniessen, während einem der Fahrtwind um die Ohren fegt (ok etwas übertrieben, so schnell fahren wir gar nicht...) Wenn der Grill am Schlauch zu brennen beginnt...Kaum zu erkennen im roten Kreis. Aber wenn der Haustechniker die Mutter vom Gasschlauch nicht richtig anzieht, kann sich nach ein paar mal grillieren halt der Schlauch lösen und das Gas brennt da, wo es eigentlich nicht sollte. Am Ende ist aber nichts passiert ausser dass der Kunststoff vom Grillgehäuse etwas angeschmort ist. Funktionieren tut das gute Stück aber noch und das Schweinefilet mit Sauce Bernaise und Bratkartoffeln hat köstlich geschmeckt. Die Verschraubungen sind jetzt übrigens erdbebensicher angezogen. Das Ergebnis kann sich dann am Ende doch noch sehen lassen.
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