30. September bis 02. Oktober Wir bleiben an der Küste und sind immer wieder vom Meer fasziniert. Das gilt auch für Portiragnes wo wir zwei Nächte bleiben. Die Sandstrände, das rauschen der Wellen, die unendliche Weitsicht. Ob sich die Einheimischen auch jeden Tag an diesem Anblick erfreuen können? Oder ist es halt wie bei uns, wenn wir durch Luzern gehen. Die Stadt mit all ihrer Schönheit ist halt einfach da und war es schon seit unserer Kindheit immer. Ich denke, man schätzt halt vor allem das, was man nicht immer hat. Und das ist auch gut so. Wir sind auf jeden Fall fasziniert vom Blick aufs Meer. Sobald wir auf einem neuen Stellplatz ankommen und eingerichtet sind - was übrigens jedes Mal weniger lang dauert, da wir schon total eingespielt sind, geht es ans Meer. Der Blick fasziniert jedes Mal wieder aufs Neue. Immer wieder erstaunlich, wie (vor allem) die Männer mit Ihren Giesskannen zum Wasserhahn pilgern um Liter um Liter Frischwasser in Ihre Wohnmobile zu füllen. Gut, unser Tank fasst 210 Liter Frischwasser. Das reicht schon mal ein paar Tage. Aber wenn wir Wasser benötigen oder die Abwassertanks voll sind, fahren wir halt schnell zur Ver-/und Entsorgungsstelle, die sich ja in der Regel nur ein paar Meter weit weg befindet und leeren und füllen alles wieder auf. Aber wie ein Gnu jeden Tag an die Wasserstelle zu pilgern, wäre mir echt zu doof... 03.-06. Oktober Von Donnerstag bis Sonntag bleiben wir auf dem Stellplatz in Argeles sur Mer. Der Stellplatz ist wie alle Plätze von Camper Car Park parzelliert, was wir inzwischen sehr schätzen. So hat jeder seinen Bereich, quasi sein eigenes Grundstück. Zudem gibt es auf allen Plätzen einen Stromanschluss. Dank diesem Stromanschluss sind unsere Batterien immer schön voll - klar, wir haben Solarpaneels auf dem Dach und würden nicht so schnell ohne Strom dastehen. Der fast grössere Vorteil am "Landstrom" sehen wir allerdings darin, dass wir Gas sparen können. Aktuell haben wir erst eine halbe Flasche Gas verbraucht und somit noch 1 1/2 Flaschen Reserve. Das reicht locker für diese 3-Monatsreise. Beim Gas muss man wissen, dass man im Wohnmobil damit kocht, den Kühlschrank betreibt und heizt. Das alles, ausser das kochen, kann man aber eben auch mit Landstrom. Vor allem die Heizung braucht sehr viel Gas und wenn diese elektrisch betrieben werden kann, ist der Gasverbrauch im Ganzen sehr gering (obwohl es tagsüber immer schön warm ist, läuft die Heizung in der Nacht ab und zu, da es locker mal so um 12 Grad wird). Ein grosser Vorteil für uns. Denn jedes Land hat andere Gasflaschen mit anderen Anschlüssen. Und wenn es nicht sein muss, haben wir keine Lust, in jedem europäischen Land wieder eine neue Gasflasche zu kaufen. Kommt noch der Flaschentausch hinzu, den wir uns bis jetzt dank Strom sparen konnten. Argeles sur Mer ist eine kleine Stadt mit einer tollen Strandpromenade. Nur leider ist hier in der Nachsaison nicht mehr viel los. Die meisten Geschäfte und Restaurants haben bereits geschlossen. 07.-09. Oktober Es geht über die Grenze. Heute erreichen wir Spanien und fahren auf den Stellplatz in Roses. Wir bleiben unserem Rythmus treu und machen zwei Tage halt auf dem Stellplatz. Viele sprechen immer davon, dass man nur schwer Stellplätze bekommt in Spanien, da viele Camper unterwegs sind. Unsere Erfahrung zeigt, dass wir noch immer einen Platz bekommen haben. Voll sind die Plätze vor allem, wenn es aufs Wochenende zugeht. Deshalb schauen wir, dass wir nicht unbedingt am Freitag oder Samstag unterwegs sind. Montag und Mittwoch/Donnerstag haben sich für uns als Reisetage bewährt. Und wer so um den Mittag rum auf dem Platz ankommt, hat die grössten Chancen auf einen schönen Stellplatz. Roses ist eine kleine Touristenstadt direkt an der Französischen Grenze. Ähnlich wie Argeles sur Mer hat leider das meiste schon geschlossen. Im Sommer sind in dieser 20 000 Einwohner Stadt in der Regel 100 000 Touristen, welche die Stadt, den Strand und natürlich die Läden und Restaurants besuchen. Aber in der Nebensaison... Wir waren trotzdem zum Apero an der Strandpromenade und haben einen Stadtbummel gemacht. Pouletgeschnetzteltes mit Tagliatelle - wir setzen unseren Plan um und kochen einfache Rezepte selber. Sandra kocht ja schon lange sehr gut. Ich dagegen hatte nie Freude daran, habe mir aber vorgenommen, das Kochen von einfachen Menus auf unserer Reise zu lernen. Voila, hat übrigens viel besser geschmeckt, als es aussieht ;-) 10.-16. Oktober Auf dem Stellplatz in Palamos gefällt es uns so gut, dass wir eine ganze Woche bleiben. Dieser Platz hat eine Infrastruktur, die nicht viele Stellplätze haben. WC, Duschen - was wir beides nicht benötigen, da wir lieber im Wohnmobil duschen. Die Waschmaschine und Tumbler auf dem Platz nutzen wir diesmal allerdings, obwohl wir ja eigentlich unsere eigene kleine Waschmaschine an Bord haben. Trotzdem geht in den grossen Geräten natürlich mehr rein und es braucht weniger Anläufe, bis alles gewaschen ist. So legen wir einen Wäschewaschtag ein, besuchen den riesigen Waren und Lebensmittelmarkt, machen einen Stadtbummel und kehren zum Apero ein. Alles in allem eine tolle Woche in Palamos - vor allem auch, weil hier endlich mal mehr als nur ein Laden und Restaurant geöffnet hat. Marktbesuch in Palamos, Strandpromenade, Stadtbummel und Abendrot auf dem Stellplatz. Wir haben ihn "Negrito" getauft und ihm ab und zu unseren Campingstuhl zum ausruhen überlassen. Zwei Menus die wir schon zu Hause oft zubereitet haben und die auch im Wohnmobil hervorragend schmecken: Partyfilet und (die Weltbesten) panierten Schweinsschnitzel - beides mit Bratkartoffeln. 17.-20. Oktober Der Stellplatz Cabrera de Mar liegt perfekt um Barcelona zu besuchen. Das ist dann auch unser Plan und wir versuchen, online ein Zugticket zu kaufen. Dies ist leider nicht ganz einfach um nicht zu sagen unmöglich. Ich habe auf jeden Fall nicht wirklich durchgeblickt und so sind wir halt einfach zum Bahnhof und haben versucht, ein entsprechendes Ticket am Automaten zu kaufen. Schwierigkeit 1: Die Sonne. Das Display war durch die starke Sonneneinstrahlung praktisch unlesbar. Schwierigkeit 2: Auf dem anderen Bahnsteig waren die beiden Ticketautomaten im Schatten. Also rüber, Display gut lesbar aber ein Ticket zu lösen ebenfalls unmöglich. Beide Automaten meldeten immer wieder "versuchen Sie es in ein paar Minuten noch einmal". Sehr witzig, der Zug wartet bestimmt auch nicht ein paar Minuten, bis der Automat Lust hat uns ein Ticket zu verkaufen. Also wieder rüber auf den richtigen Bahnsteig mit den Automaten in der Sonne. Sandra hat mit der Jacke einen Sonnenschutz gemacht und nach ein paar Anläufen und mit wenig Sicht auf dem Display ist es uns gelungen, endlich zwei Retourtickets nach Barcelona zu kaufen. Habe ich schon erwähnt, dass uns durch dieses Automatendesaster der Zug vor der Nase abgefahren ist? Shoppingtag in Barcelona, Apero am Streefood-Festival und Burgeressen bevor es mit dem Zug zurück zum Stellplatz geht. Warten auf den Zug nach Barcelona - und warten in Barcelona bis die Frau aus dem riesengrossen Zara zurückkommt. Als Kälteschutz gedacht, taugt die Woll-Fleece-Decke des Club der 200 auch wunderbar als Schattenspender Raclette mit dem Käse den wir noch von zu Hause mitgebracht haben und selbstgemachte Pizza. Kulinarisch fehlt es uns an nichts - und auch sonst vermissen wir, ausser ein paar Freunden, nichts auf unserer Reise.
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