21. OktoberNach dem Abstecher in die Grossstadt Barcelona freuen wir uns auf ein paar ruhige Tage am Meer. Wir haben auf einem Campingplatz in Cambrils einen Platz gebucht. Die Stellplätze auf diesem Platz waren allerdings so eng und auf jedem Platz hatte es Bäume mit tiefhängenden Ästen. Für Wohnwagen wohl kein Problem. Aber für unser rund 3,3 Meter hohes Wohnmobil keine Chance, irgendwie vernünftig zu parkieren. Also zur Reception, Situation erklärt und anstandslos das Geld zurück erhalten. Ich glaube, die kennen das Problem... Sandra hat in der Zwischenzeit auf dem Handy nach einem Stellplatz in der Nähe gesucht und auch einen gefunden. Somit geht die Reise für heute weiter und wir landen auf dem nahe gelegenen Stellplatz des "Camping Platja i Festa" etwas ausserhalb von Cambrils. Eigentlich ein wunderschöner Platz, direkt am Meer. Aber halt schon zu weit vom "Schuss" weg und wir wollten eigentlich die nächsten Tage ab und zu nach Cambrils und in das nahe Salou. Durch die Läden und über die Promenaden schlendern, vielleicht mal auswärts essen gehen und etwas "Urlaub" vom Reisen machen... Deshalb schauen wir uns nach einer Alternative um. Toller Stellplatz direkt am Meer ausserhalb von Cambrils - für uns leider zu weit weg um mit den Rädern nach Cambrils und Salou zu fahren. 22.-31. OktoberAuf unsere Suche nach einem Campingplatz in der Region sind wir in Salou fündig geworden. Salou kennen wir noch von unserem allerersten gemeinsamen Urlaub - das muss 1986 gewesen sein. Also vor 38 Jahren... Früher war bekanntlich nicht alles besser, aber bestimmt anders. Wir sind gespannt, ob wir das Salou von heute noch wieder erkennen. Unser damaliges Hotel gibt es auf jeden Fall noch. Es gehört jetzt in die H10 Gruppe, heisst aber noch immer Princess Salou. Der "Salou"-Schriftzug war bei unserem ersten Besuch noch nicht da. Das Meer und die traumhafte Strandpromenade allerdings schon. Ein toller, riesengrosser Campingplatz auf dem wir uns trotz teils heftigem Regen sehr wohlgefühlt haben. Obwohl es immer mal wieder geregnet hat, hat der Platz das Wasser gut aufgenommen und dank dem kiesig-sandigen Boden ist der Platz auch sehr schnell wieder abgetrocknet. Das hervorragende Restaurant im "Afrika"-Teil des Campingplatzes, von welchem die Bilder stammen, hatte auch einen Take Away. In den letzten Tagen gab es bei uns zweimal Pizza und zwei Mal Poulet mit Pommes. Eine gute Alternative zum Essen gehen im Dorf, wenn das Wetter unberechenbar ist. Einen der wenigen schönen und trockenen Abende haben wir genutzt um draussen auf dem Grill unsere erste selbstgemachte Paella zu kochen - sie hat wunderbar geschmeckt. Ein Gericht, das wir mit Sicherheit wieder mal kochen werden. Ob draussen, drinnen oder zu Hause. Bei uns auf dem Campingplatz hat es einen Tag lang stark geregnet. Es war speziell. Im Wohnmobil ist das Wetter, Blitz und Donner, der Regen der aufs Dach prasselt und der Wind der das Fahrzeug durchschüttelt viel stärker wahrnehmbar als zu Hause in der warmen Stube. Wir hatten keine Angst, es war für uns schon fast ein kleiner Event... Am nächsten Tag dann hat es allerdings Valencia mit voller Kraft erwischt. Die Bilder sind durch sämtliche Nachrichtenportale gegangen. Weggespülte Häuser. Autos, die wie Spielzeuge durch die Strassen gespült werden. Beschädigte Autobahnen, Autofahrer die stundenlang feststecken und dabei noch Glück haben, dass ihnen nichts schlimmeres passiert ist. Über 200 Menschenleben hat dieses Unwetter in Valencia ausgelöscht. Horrorbilder. Und wir nur gerade 250 Kilometer entfern von Valencia. Einmal mehr in unserem Leben können, dürfen, müssen wir dankbar sagen: Wir sind Glückskinder... Allen die uns in diesen Tagen kontaktiert und nachgefragt haben, wie es uns geht ein grosses Dankeschön. Es ging und geht uns gut. Zum Glück. 01.-03. NovemberUnsere nächste Station nach Salou wäre eigentlich Valencia gewesen. Wir haben per Mail einen Stellplatz reserviert und uns auf Valencia gefreut. Vom Stellplatz aus wäre die Innenstadt von Valencia einfach erreichbar gewesen. Nur eben... Valencia leidet gerade unter den Auswirkungen der Unwetter. Kein guter Zeitpunkt für einen City-Trip. Obwohl der Stellplatz auf unsere Absage per Mail geantwortet hat, sie wären gut erreichbar und hätten keinerlei Beeinträchtigungen auf ihrem Platz, sind wir bei unserer Entscheidung geblieben, Valencia von unserer Reiseroute zu streichen. Wir finden es in solchen Situationen immer schwierig. Soll man trotzdem in die Gebiete reisen? Das Leben geht ja bekanntlich weiter und die Menschen, welche von Tourismus leben, müssen weiterhin Geld verdienen. Oder meidet man diese Gebiete? Für uns war klar, wir fahren nicht nach Valencia. Ganz egal, ob wir die bereits bezahlten Euro 100,- für unseren Aufenthalt zurückbekommen oder nicht. Der Stellplatz hat unsere Annullation akzeptiert und wir haben einen Gutschein über den bezahlten Betrag erhalten. Wir werden Valencia in Zukunft also sicher noch besuchen. Aber aktuell hätte es uns wirklich keinen Spass gemacht. Aber was machen wir nun? Valencia grossräumig umfahren und weiter die spanische Mittelmeerküste runterfahren? Es ist bereits Anfang November und wollen eigentlich Ende November wieder zu Hause sein. Macht es Sinn, hunderte Kilometer weit zu fahren um dann nach einer Woche wieder langsam die Heimreise anzutreten? Nein, für uns macht das keinen Sinn und wir entscheiden umzukehren. Zurück nach Frankreich und von Tag zu Tag zu entscheiden, wie, wo, wann und wieso überhaupt... Langer Rede, kurzer Sinn: nächster Halt - La Seu d'Urgell. La Seu d'Urgell liegt an der spanisch-französichen Grenze, nahe Andorra. Google sagt folgendes zu La Seu d'Urgell: La Seu d’Urgell ist eine Stadt im Norden Kataloniens. Die Stadt in den Pyrenäen liegt nahe dem Bergstaat Andorra. Sie ist die Hauptstadt der katalanischen Comarca Alt Urgell in der Provinz Lleida. Die Stadt liegt 691 m über dem Meeresspiegel, ist 15,44 Quadratkilometer groß und zählt 12.261 Einwohner. Wir sagen: Ein hübsches, historisches aber recht verschlafenes Dörfchen. Für die Durchreise ok und bestens geeignet für unseren Plan, zurück nach Frankreich zu Reisen. 04.-06. NovemberHeute geht es zurück nach Frankreich. Es wurde eine spektakuläre Anreise nach Elne. Anfänglich war noch alles cool. Google Maps hat eine völlig andere Strecke vorgegeben als unser Navi im Wohnmobil. Da aber in unserem Navi unsere Masse eingegeben sind, Länge, Breite, Höhe und Gewicht und wir als kleiner Lastwagen auf gewissen Strassen nicht fahren dürfen, hat uns das nicht verunsichert. Da trauen wir lieber unseren Navi. Nicht dass wir stundenlang fahren und plötzlich kommt ein Tunnel oder eine Strasse, für die wir zu hoch, zu lang, zu schwer oder was auch immer sind. Also, Gas geben und los gehts. Anfangs über super Strassen, hat sich das Ganze gut angefühlt. Dann der mautpflichtige Tunel del Cadi - 30 Euro für ein paar Kilometer... Wenn wir Lebensmittel einkaufen, können wir dreimal Nachtessen kaufen für 30 Euro. Umgerechnet müsste bei uns die einmalige Durchfahrt durch den Gotthardtunnel mindestens 100 Franken kosten. Der Gotthard ist allerdings etwas fünf mal so lang wie der Tunel del Cadi. Also 500 Franken??? Wäre mal eine Überlegung wert für unseren Bundesrat. Die Kohle könnte man dann in die Krankenkassenprämien stecken und direkt an uns zwei überweisen. Wäre beides voll ok für uns. Aber was solls, wir haben bezahlt, sind durchgefahren, nach dem Tunnel die Strasse runter bis fast die Bremsen glühten und was macht unser Navi? Es will zurück zum Tunnel... Wir sind beide auch heute noch überzeugt, dass wir keine Abzweigung verpasst haben und verstehen die Welt nicht mehr. Zurück durchs Tunnel kommt für uns nicht in Frage. Also geben wir eine neue Route ein, auf welcher wir das Ziel auch erreichen. Was soll ich sagen: Wir sind am Ziel angekommen. Auf einer spektakulären über Fahrt über drei Pässe der Pyrenäen, teilweise 1500 Meter über Meer, kreuzen auf dem ersten Pass war höchstens mit einem Fahrrad möglich. Höchste Konzentration war gefordert, ich habe noch selten so intensiv "um die Kurve" geschaut beim Fahren... aber es war wirklich ein Highlight und ein bisschen wie die Geschichten aus der Miilitärzeit. 90% Mühsam aber nach ein paar Jahren weiss man nur noch was alles lustiges passiert ist. Elne ist bereit für Weihnachten - jedenfalls die örtlichen Läden. 06.-09. NovemberEine entspannte Fahrt von Elne nach Meze auf grossen Haupt- und Autostrassen haben wir hinter uns, als wir den Camping Car Park Meze erreichen. Wie entspannt Autofahren doch sein kann. Und auch landschftlich gar nicht so schlecht. Wir sind nun also wieder auf Meereshöhe, das Wetter ist merklich besser und die Temperaturen wieder höher. Aber für kurze Hosen und T-Shirt ist es dann, vor allem wenn es windet, doch etwas zu kühl. Trotzdem verlängern wir hier in Meze den Aufenthalt von einer, auf zwei und sogar drei Nächten. Wir geniessen die tollen Velowege und fahren zum Kaffeehalt an den Hafen und erkunden das schöne, verschlafene Städtchen. Heute, da ich ich diese Zeilen schreibe, haben wir den Tag auf dem Stellplatz verbracht. Duschen, Nägel machen (also nur 50% von uns), etwas aufräumen, chillen und die Sonne geniessen. Und nicht zu vergessen, den Blog wieder auf Vordermann bringen - ich hoffe, es liest sich einigermassen leicht... Hafen und Altstadt von Elne - den Kaffee haben wir sehr genossen. Auf dem Heimweg auf den tollen Fahrradwegen gings noch in den Intermarche zum Einkaufen.
|